Computergestützte Psychiatrie

Computergestützte Ansätze, die auf neuen Entwicklungen in der quantitativen Modellierung basieren, durchdringen viele Bereiche der Wissenschaft und haben das Potenzial, eine entscheidende Rolle bei der Weiterentwicklung der Neurowissenschaften und der Psychiatrie zu spielen. Die gegenwärtigen psychiatrischen Klassifikationssysteme sind um latente Klassen herum organisiert, die als zugrunde liegende kausale Prozesse hinter den Kovariationsstrukturen der Symptome/Risikoverhaltensweisen stehen. Dieser Ansatz liefert jedoch keine Darstellung der kausalen Prozesse und der Vorhersagbarkeit auf individueller Ebene, die erforderlich ist, um ein Gleichgewicht zwischen Verallgemeinerbarkeit auf der Makroebene und Anwendbarkeit auf der Mikroebene zu erreichen. Computergestützte Methoden bieten die Möglichkeit, den gordischen Knoten von klinischer Nützlichkeit vs. wissenschaftlicher Generalisierbarkeit in der psychiatrischen Forschung zu entwirren. Mit mehreren rechnergestützten Projekten in der Abteilung für Psychiatrie der Universität Montreal ist das Venture Lab führend in der Anwendung der rechnergestützten Modellierung auf neuro-behaviorale Daten.