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Eine funktionelle Neuroimaging-Studie über Veränderungen in der Selbst-Andere-Verarbeitung bei atypischen Entwicklungsverläufen psychoseähnlicher Erfahrungen

Wissenschaftliche Berichte. 2022 Sep. doi: 10.1038/s41598-022-20129-3
Selbstverarbeitungsstörungen sind ein Kennzeichen der Psychose, aber es ist nach wie vor unklar, ob diese Veränderungen in Risikopopulationen vorhanden sind, und ihre Rolle bei der Entwicklung der Psychose muss daher noch bestätigt werden. Die vorliegende Studie befasste sich mit dieser Frage, indem sie die neuronalen Korrelate der Selbst-Andere-Verarbeitung bei Jugendlichen untersuchte, die drei Entwicklungsverläufen mit psychotischen Erfahrungen angehören. Während einer Aufgabe zur Verarbeitung von Selbst und Anderem zeigten Jugendliche, die eine zunehmende Trajektorie aufwiesen, eine Hypoaktivierung des dorsomedialen präfrontalen Kortex und eine Hypokonnektivität mit dem Kleinhirn. Im Gegensatz dazu zeigten Jugendliche, die eine abnehmende Trajektorie aufwiesen, eine verminderte Aktivierung des Gyrus temporalis superior, des Gyrus frontalis inferior und des Gyrus occipitalis middle. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die ansteigende Trajektorie mit Veränderungen einhergeht, die die Unterscheidung zwischen dem Selbst und dem Anderen aufheben und damit das Auftreten von Symptomen wie Halluzinationen begünstigen könnten. Die abnehmende Trajektorie war im Vergleich dazu mit Hypoaktivierungen in Bereichen verbunden, die die Aufmerksamkeit und die grundlegende Informationsverarbeitung im Allgemeinen beeinflussen. Diese Veränderungen könnten die Anfälligkeit der Trajektorien für positive bzw. negative Symptome beeinflussen.
September 29, 2022
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