Die Adoleszenz ist eine Periode, die durch Entwicklungen in Kognition, Verhalten und Hirnreifung gekennzeichnet ist. Der frühe Beginn des Alkoholkonsums sagt ein stark erhöhtes Risiko für schwere Alkoholkonsumprobleme voraus, wobei 27% gegenüber 4% der Personen innerhalb von 10 Jahren nach Beginn des Alkoholkonsums eine Alkoholabhängigkeit aufweisen. Die Gründe für diese erhöhte Anfälligkeit für Alkoholeffekte in der Jugend müssen geklärt werden.
Der Beginn des Alkoholkonsums im Alter von 14 gegenüber 21 Jahren sagt ein stark erhöhtes Risiko für schwere Probleme beim Alkoholkonsum voraus, wobei 27% gegenüber 4% der Personen, die innerhalb von 10 Jahren nach Beginn des Alkoholkonsums alkoholabhängig sind, ein erhöhtes Risiko aufweisen. Unklar bleibt, ob dieser frühe Alkoholkonsum (i) ein Marker für spätere Probleme ist, was sich als eine bereits bestehende Entwicklungsdisposition widerspiegelt, (ii) eine globale neurale Atrophie verursacht oder (iii) spezifisch die neuromotorischen Reifeprozesse stört, die mit der Sucht in Zusammenhang stehen, wie z.B. exekutive Funktionen oder die Verarbeitung von Belohnungen.
Da unsere Gruppe gezeigt hat, dass ein neuartiges Interventionsprogramm, das auf Persönlichkeitsmerkmale abzielt, die mit dem Alkoholkonsum Jugendlicher in Verbindung stehen, die Aufnahme von Trink- und Rauschtrinken um 40 bis 60% verhindern kann, stellt sich die entscheidende Frage, ob die Verhinderung eines früh einsetzenden Alkoholmissbrauchs die jugendliche Neuroentwicklung schützen wird und welche Bereiche der Neuroentwicklung geschützt werden können. Die Studie wird von den kanadischen Instituten für Gesundheitsforschung finanziert.
Eine Teilstichprobe von 120 Jugendlichen mit hohem Risiko für Substanzmissbrauch und 30 Jugendlichen mit geringem Risiko wurden aus der Co-Venture-Studie (Montreal, Kanada) rekrutiert, um an dieser 5-Jahres-Follow-up-Neuroimaging-Studie teilzunehmen. Bei der Co-Venture-Studie handelt es sich um eine gemeindebasierte, cluster-randomisierte Studie, die die Wirksamkeit schulbasierter, persönlichkeitsorientierter Interventionen auf den Substanzkonsum und kognitive Ergebnisse unter Beteiligung von etwa 3800 Jugendlichen der Klasse 7 untersucht. Die Hälfte der 120 Hochrisikoteilnehmer wird das präventive Interventionsprogramm erhalten haben. Kognitive Aufgaben sowie strukturelle und funktionelle Neuroimaging-Scans wurden zu Beginn der Studie und nach 24 und 48 Monaten durchgeführt. Es wurden zwei funktionelle Paradigmen verwendet: die Stop-Signal-Aufgabe zur Messung der motorischen Hemmungskontrolle und eine modifizierte Version der Monetary Incentive Delay Task zur Bewertung der Belohnungsverarbeitung.